28.04.2009
Pressemitteilung zur „Woche für Demokratie und Toleranz“
Am gestrigen Montag,
den 27. April 2009 fand im Ulmer Stadthaus die Eröffnungsveranstaltung
der sogenannten „Woche für Demokratie und Toleranz“ statt. Der
Kreisverband der NPD Neu-Ulm/ Günzburg protestiert auf das Schärfste
gegen die Vorgehensweise des Veranstalters, der vier der sechs
anwesenden NPD-Mitglieder des Saales verwies und somit zeigte, daß
er die Begriffe Demokratie und Meinungsfreiheit sehr einseitig
auslegt.
Die Mitglieder hatten gerade Platz genommen, als ein junger Mann auf
sie zukam. Er hatte die drei Kameraden wiedererkannt, welche bei der
Veranstaltung der sogenannten Freidenker zwei Wochen zuvor anwesend
waren. Er diktierte ihnen unter Berufung auf das Hausrecht seine
Vorstellung vom Ablauf der Veranstaltung: „Sie können im Saal
bleiben, aber nur, wenn sich keiner von Ihnen in der Diskussion zu
Wort meldet.“
Daraufhin trollte er sich zu einigen seiner Gesinnungsgenossen, die
wenige Meter abseits standen. Denen war das Redeverbot offenbar
nicht antifaschistisch genug, sodaß der Mann nach kurzer Zeit
wieder kam und vier der sechs anwesenden NPD-Mitglieder, die sich
die ganze Zeit über völlig unauffällig verhalten hatten, des
Saales verwies. Die zwei anderen Mitglieder, die als solche nicht zu
erkennen waren, protestierten, was den jungen Herrn aber
unbeeindruckt ließ.
Die beiden im Saal verbliebenen Mitglieder berichteten später über
den Verlauf des Abends, insbesondere über die lächerliche
Inszenierung einiger Kinder, welche die Veranstaltung einleitete.
Sie spielten eine Szene vor, in der ein Obdachloser von
Rechtsradikalen verprügelt wird und erklärten dabei einige
Nazi-Symbole, die zum Teil sogar den anwesenden Kameraden völlig
unbekannt waren – wie etwa die Zahl 444, die laut Internet für
„Deutschland den Deutschen“ steht. Bei dem gespielten Überfall
vergaßen die Veranstalter zu erwähnen, daß sich die NPD von
jeglichen Gewalttaten distanziert und daß vielerorts nationale
Aktivisten bereits Obdachlosen mit Spenden und warmen Gerichten
geholfen haben, so etwa in Regensburg.
Die NPD Neu-Ulm/ Günzburg verurteilt es, daß hier Kinder, die die
politischen Zusammenhänge noch gar nicht verstehen können,
instrumentalisiert und indoktriniert werden. So wird in Deutschland
eben Meinung gemacht: den Menschen bereits im Kindesalter Angst
einjagen und sie mit einseitiger und verlogener Propaganda und
Vorurteilen in die „demokratische“ Spur zu drängen. Kritische
Menschen will man eben nicht haben, darum muß man frühzeitig
„vorsorgen“.
Zum Vortrag des Herrn
Olaf Sundermeyer, seineszeichens Buchautor und „Experte“ für
Rechtsradikalismus, gibt es unterdes nicht viel zu sagen.
Sundermeyer ist dem mit der NPD Neu-Ulm/ Günzburg befreundeten
Rechtsanwalt Dr. Björn Clemens aus Düsseldorf als lupenreiner Lügner
bekannt. Nach Clemens‘ Aussage habe Sundermeyer in seinem Buch
„In der NPD – Reisen in die National Befreite Zone“ sowie in
einem WDR-Interview mit der Lüge Aufmerksamkeit erregt, daß der
NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel gerne einmal das Lied von der
„U-Bahn von Jerusalem nach Auschwitz“ singe.
Da Dr. Clemens ihm dies gerichtlich untersagte, mußte die erste
Auflage des Buches vom Markt genommen werden. Auch im Stadthaus
hielt sich Sundermeyer mit dieser Behauptung zurück. Dennoch kann
auch am Wahrheitsgehalt von vielen anderen seiner Thesen gezweifelt
werden. So kann bereits der Titel des genannten Werks als Lüge
interpretiert werden, insofern die „national befreiten Zonen“
wohl nichts anderes als ein gutmenschlicher Mythos im Kampf gegen
rechts sind. Dies bestätigte zumindest eine parlamentarische
Anfrage, die die Fraktion der Deutschen Volksunion (DVU) vor einigen
Jahren im Landtag von Brandenburg stellte. Es gebe in Brandenburg
keine Hinweise auf „national befreite Zonen“, so die
Landesregierung.
Frank Hartwig
Pressesprecher |