NPD-Mitglieder
am Volkstrauertag präsent
Zum neunten Mal in Folge waren Mitglieder der NPD am
Volkstrauertag auf der Kriegsgräberstätte in Reutti mit von der
Partie. Das Totengedenken ist nach wie vor ein fester Termin in der
Jahresplanung der NPD.
Rund zehn Mitglieder und
Sympathisanten haben sich dieses Jahr auf den Soldatenfriedhof in
Reutti begeben und an der Veranstaltung des Landkreises
teilgenommen, nachdem es der Partei bereits 2006 per Diktat
untersagt worden war, eine eigene Versammlung anzumelden.
Der programmatische Ablauf war
weitgehend derselbe wie in den Jahren zuvor. Das Gedenken wurde vom
Männerchor „Kleiner Illergau“ und von der Musikkapelle
„Eintracht Attenhofen“ musikalisch gestaltet. Der Fahneneinzug,
der sich aus Vertretern des ganzen Landkreises zusammensetzte, gab
dem Festakt auch optisch die ihm gebührende Würde.
Nicht so jedoch die Rede des Landrats Erich Josef Geßner. Man ist
als Verfasser eines Berichts leider versucht, die Textabschnitte aus
unserem Bericht aus 2009 zu kopieren und einzufügen. Der Herr
Landrat betonte den versöhnenden Charakter des Volkstrauertags und
vergaß dabei, daß eine echte Versöhnung die vollständige
Aufarbeitung der geschichtlichen Tatsachen sowie das Gegenübertreten
von Siegern und Besiegten auf Augenhöhe bedarf.
Beides ist in unserer Zeit nicht der Fall und so kann Geßners Rede
als Paradebeispiel für die bundesrepublikanische Vergangenheitsbewältigung
gesehen werden. Und so stand der Volkstrauertag mal wieder unter dem
langen Schatten von Auschwitz. Mehrmals erwähnte der Landrat die
Opfer des Nationalsozialismus in einem Atemzug mit allen anderen
Kriegsopfern – jedoch ohne die zahlreichen Opfer von anderen
Ideologien auch nur mit einem Wort zu erwähnen.
„Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von
vorne!“, so ein Zitat, das Geßners Rede wie ein roter Faden
durchzog. Wenn die Toten eine Stimme hätten, so könnten sie dem
Herrn Landrat erklären, daß der Kommunismus in Rußland und
Ostasien mit 100 Millionen Toten fast doppelt so viele Menschenleben
auf dem Gewissen hat wie der gesamte Zweite Weltkrieg! Insofern ist
eine politisch motivierte Geschichtsklitterung, wenn die Opfer von
anderen Ideologien verschwiegen werden. Denn unterschwellig schwingt
bei jeder Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes die einfache
Botschaft mit: „National bedeutet böse, international bedeutet
gut“.
Diese Botschaft verbreitet Geßner jedes Jahr in Reutti. Man müsse
der sogenannten Weltgemeinschaft dafür danken, daß sie uns
Deutschen nach dem schrecklichen Krieg wieder einen Platz in der Völkerfamilie
gewährt habe. Schließlich sei der Krieg ja von Deutschland in alle
Welt getragen worden.
Wer will dem Landrat diese Worte auch verdenken? Er weiß ja nicht,
daß ein gewisser Herr Churchill bereits 1937 wetterte: „Wenn
Deutschland zu stark wird, wird es wieder zerschlagen werden!“.
Und daß ein hoher polnischer General namens Rydz-Smigli lange vor
dem „Überfall“ der deutschen Wehrmacht auf Polen wörtlich äußerte:
„Polen will den Krieg mit Deutschland und Deutschland wird ihn
nicht verhindern können!“ Er weiß auch nicht, daß die polnische
Regierung der französischen im Jahr 1933 insgesamt dreimal die Eröffnung
eines Zweifrontenkriegs gegen Deutschland vorgeschlagen hat. Er weiß
ebenfalls nicht, daß rund eine Million Deutsche zwischen 1919 und
1939 infolge polnischer Repressionen aus ihrer Heimat im
Korridorgebiet flüchteten. Er weiß weiter nicht, daß es in den
Jahren 1940 und 1941 rund zwei Dutzend Friedensangebote der
deutschen Reichsregierung an England gab, die allesamt
abgeschmettert wurden. Diese Liste ließe sich noch beliebig lange
fortsetzen.
Alles in allem
lautet das Resümee: „The same procedure as last year!“ Auch
die überaus heuchlerische Anprangerung von politischer Verfolgung
sowie die Bezeichnung des Afghanistan-Einsatzes als
„Friedensmission” durch den anständigen CSU-Parteibuchträger
Geßner paßten genau ins Bild der letzten Jahre. Wie gut, daß auf
dem Friedhof auch einige Besucher zugegen waren, die begriffen
haben, daß sich die Geschichte nicht derart einseitig verzerren läßt
und daß der Volkstrauertag für die Opfer des deutschen Volkes da
ist!
|