Volkstrauertag 2010

NPD-Mitglieder am Volkstrauertag präsent

Zum neunten Mal in Folge waren Mitglieder der NPD am Volkstrauertag auf der Kriegsgräberstätte in Reutti mit von der Partie. Das Totengedenken ist nach wie vor ein fester Termin in der Jahresplanung der NPD.

Rund zehn Mitglieder und Sympathisanten haben sich dieses Jahr auf den Soldatenfriedhof in Reutti begeben und an der Veranstaltung des Landkreises teilgenommen, nachdem es der Partei bereits 2006 per Diktat untersagt worden war, eine eigene Versammlung anzumelden.

Der programmatische Ablauf war weitgehend derselbe wie in den Jahren zuvor. Das Gedenken wurde vom Männerchor „Kleiner Illergau“ und von der Musikkapelle „Eintracht Attenhofen“ musikalisch gestaltet. Der Fahneneinzug, der sich aus Vertretern des ganzen Landkreises zusammensetzte, gab dem Festakt auch optisch die ihm gebührende Würde.

Nicht so jedoch die Rede des Landrats Erich Josef Geßner. Man ist als Verfasser eines Berichts leider versucht, die Textabschnitte aus unserem Bericht aus 2009 zu kopieren und einzufügen. Der Herr Landrat betonte den versöhnenden Charakter des Volkstrauertags und vergaß dabei, daß eine echte Versöhnung die vollständige Aufarbeitung der geschichtlichen Tatsachen sowie das Gegenübertreten von Siegern und Besiegten auf Augenhöhe bedarf.

Beides ist in unserer Zeit nicht der Fall und so kann Geßners Rede als Paradebeispiel für die bundesrepublikanische Vergangenheitsbewältigung gesehen werden. Und so stand der Volkstrauertag mal wieder unter dem langen Schatten von Auschwitz. Mehrmals erwähnte der Landrat die Opfer des Nationalsozialismus in einem Atemzug mit allen anderen Kriegsopfern – jedoch ohne die zahlreichen Opfer von anderen Ideologien auch nur mit einem Wort zu erwähnen.

„Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorne!“, so ein Zitat, das Geßners Rede wie ein roter Faden durchzog. Wenn die Toten eine Stimme hätten, so könnten sie dem Herrn Landrat erklären, daß der Kommunismus in Rußland und Ostasien mit 100 Millionen Toten fast doppelt so viele Menschenleben auf dem Gewissen hat wie der gesamte Zweite Weltkrieg! Insofern ist eine politisch motivierte Geschichtsklitterung, wenn die Opfer von anderen Ideologien verschwiegen werden. Denn unterschwellig schwingt bei jeder Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes die einfache Botschaft mit: „National bedeutet böse, international bedeutet gut“.

Diese Botschaft verbreitet Geßner jedes Jahr in Reutti. Man müsse der sogenannten Weltgemeinschaft dafür danken, daß sie uns Deutschen nach dem schrecklichen Krieg wieder einen Platz in der Völkerfamilie gewährt habe. Schließlich sei der Krieg ja von Deutschland in alle Welt getragen worden.

Wer will dem Landrat diese Worte auch verdenken? Er weiß ja nicht, daß ein gewisser Herr Churchill bereits 1937 wetterte: „Wenn Deutschland zu stark wird, wird es wieder zerschlagen werden!“. Und daß ein hoher polnischer General namens Rydz-Smigli lange vor dem „Überfall“ der deutschen Wehrmacht auf Polen wörtlich äußerte: „Polen will den Krieg mit Deutschland und Deutschland wird ihn nicht verhindern können!“ Er weiß auch nicht, daß die polnische Regierung der französischen im Jahr 1933 insgesamt dreimal die Eröffnung eines Zweifrontenkriegs gegen Deutschland vorgeschlagen hat. Er weiß ebenfalls nicht, daß rund eine Million Deutsche zwischen 1919 und 1939 infolge polnischer Repressionen aus ihrer Heimat im Korridorgebiet flüchteten. Er weiß weiter nicht, daß es in den Jahren 1940 und 1941 rund zwei Dutzend Friedensangebote der deutschen Reichsregierung an England gab, die allesamt abgeschmettert wurden. Diese Liste ließe sich noch beliebig lange fortsetzen.

Alles in allem lautet das Resümee: „The same procedure as last year!“ Auch die überaus heuchlerische Anprangerung von politischer Verfolgung sowie die Bezeichnung des Afghanistan-Einsatzes als „Friedensmission” durch den anständigen CSU-Parteibuchträger Geßner paßten genau ins Bild der letzten Jahre. Wie gut, daß auf dem Friedhof auch einige Besucher zugegen waren, die begriffen haben, daß sich die Geschichte nicht derart einseitig verzerren läßt und daß der Volkstrauertag für die Opfer des deutschen Volkes da ist!

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