Bericht zum Volkstrauertag 

Nationaldemokraten lassen sich Volkstrauertag nicht vermiesen

Nach dem bereits im vergangenen Sommer vom Landrat Erich Josef Geßner initiierten Willkürakt, der das bereits zur Tradition gewordene Totengedenken der NPD Neu-Ulm/Günzburg am Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof in Reutti nach Metternichscher Manier einfach verboten hat, war davon auszugehen, daß es dem NPD-Kreisverband in diesem Jahr gänzlich unmöglich sein sollte, der annährend 700 Kriegsopfer, die in Reutti ihre letzte Heimstatt gefunden haben, zu gedenken.

Trotz und alledem fanden sich am zurückliegenden Sonntag einige volkstreue Kameraden auf dem Friedhof ein, um – sehr zum Widerwillen des Landrats – die Opfer des deutschen Volkes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und an der Veranstaltung des Landkreises Neu-Ulm teilzunehmen. Daran konnten auch die herbestellten Polizeischwadronen, die ihren Sonntag Nachmittag auch genauso gut im heimischen Wohnzimmer verbringen hätten können, nichts ändern. Der Steuerzahler hätte es dem Veranstalter gedankt, bestand doch die einzige Aufgabe der Ordnungshüter darin, sich im Novembernebel die Füße plattzutreten. 

Freilich war es dem Veranstalter bekannt, daß von Seiten der Nationalen nicht einmal der Versuch einer Straftat geplant war. Doch es schickt sich heutzutage für Systempolitiker, einen Polizeiaufmarsch zu inszenieren, wo keiner nötig ist – nur, um den anwesenden Bürgern zu suggerieren, daß hier die Gewalttäter aufmarschierten und daß es dieser Ordnungshüter bedürfe.

Die nur eine halbe Stunde dauernde Veranstaltung war zum großen Teil von der Rede Geßners geprägt. Dem vielversprechenden Anfang seiner Rede, in dem er betonte, daß der Volkstrauertag zum Gedenken an die Kriegsopfer des eigenen Volkes da sei, folgten umso „mainstream“-konformere Äußerungen, die teilweise wohl auch in die Richtung der anwesenden Kameraden der NPD abzielten.

Seine mangelhafte Geschichtskenntnis stellte Geßner unter Beweis, als er der anwesenden Trauergemeinde klagte, was der Welt denn erspart blieben wäre, wenn das Attentat von Stauffenberg auf Hitler im Juli 1944 geglückt wäre. Fakt ist, daß das Kriegsziel der Alliierten nach einem geglückten Attentat nach wie vor die totale Unterwerfung Deutschlands und der Achsenmächte gewesen wäre, was nicht nur Äußerungen von Churchill belegen. Schließlich war nach den Worten des damaligen britischen Premierministers nicht Hitler der Grund dafür, daß die Alliierten Krieg führten.

Daß er davon sprach, wie sehr der 8. Mai für die Menschen in Deutschland eine Erleichterung gewesen sei, verdient eigentlich gar keine Erwähnung, weil diese Behauptung bei jeder Veranstaltung dieser Art aufgestellt wird – wenn auch im Widerspruch zur historischen Wahrheit. Immerhin gestand 1945 keine geringere Institution als der Alliierte Kontrollrat selbst, daß Deutschland nicht zum Zwecke der Befreiung besetzt würde.

An die Adresse der anwesenden Kameraden war zweifelsohne die Bemerkung gerichtet, daß der Volkstrauertag nicht für Leute da sei, die „Heldenmythen“ erwecken wollten. Wir meinen dazu: Menschen, die derartige Opfer so selbstlos im Dienst für die Gemeinschaft erbracht haben, wie die deutschen Soldaten und die deutsche Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg, haben es verdient, Helden genannt zu werden! Das kann auch die heutzutage vorherrschende Canossa-Mentalität der Herrschenden nicht ändern, die stets nur nach Schuldvorwürfen gegenüber dem eigenen Volk sucht.

Die Rede des Landrats kreiste um den zentralen Begriff der Völkerverständigung. Man könnte ja meinen, die NPD würde sich diesem Ansinnen widersetzen, weil sie sich ja, so hört man es oft unterschwellig heraus, an den Gräbern der Kriegsopfer schon auf den Dritten Weltkrieg einschwöre. Tatsache ist, daß der Gedanke der Völkerverständigung zutiefst nationaldemokratischem Denken entspricht. Nur sollte der Landrat einmal überlegen, ob diese Verständigung darauf basieren kann, daß die Welt in ein Volk von Tätern und Schuldigen und mehrere Völker – insbesondere eines – von Opfern geteilt wird. Wir fordern Völkerverständigung – aber unter Betonung der Gleichberechtigung von Opferns und der Achtung vor der historischen Wahrheit.

Es ist zwar schade, daß die Nationaldemokraten nicht zum sechsten Male hintereinander eine eigene Trauerveranstaltung abhalten konnten. Doch bleibt die Gewißheit, daß auch die Willkür der Behörden und die Präsenz der Bereitschaftspolizei nicht verhindern konnten, daß der Volkstrauertag im Kalender der Nationalen auch im Jahre 2007 seine Würdigung fand.

 

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