Neu-Ulm: Vom Totschlag zum Turnhallenasyl
Die Flüchtlingssituation in der Kreisstadt bringt immer extremere
Zustände hervor – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Am vergangenen
Mittwoch kam es zu einem Zwischenfall, bei dem drei minderjährige
Flüchtlinge aus Eritrea und Afghanistan beteiligt waren. Was mit
einer verbalen Auseinandersetzung begann, endete damit, daß einer
der beiden Eritreer einen 16jährigen Afghanen mit einem Messer
attackierte, wobei beide Verletzungen davontrugen.
Insbesondere die Rolle des dritten Beteiligten – ebenfalls ein
17-Jähriger aus Eritrea – liegt noch im Unklaren. Auf dem
Nachrichtenportal new-facts.eu hieß es dazu: „Die beiden
Leichtverletzten wurden vom Rettungsdienst zur Behandlung in ein
Krankenhaus gebracht und konnten dieses am gleichen Abend noch
verlassen. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Memmingen und
die Neu-Ulmer Kripo wegen dem Verdacht eines Tötungsdelikts. Die
Beteiligten wurden vom Landratsamt Neu-Ulm anderweitig
untergebracht.“
Bereits 2013 ereignete sich in Neu-Ulm ein Tötungsdelikt, bei dem Täter
und Opfer Asylbewerber waren. Erst im Januar hatten Polizei und
Landratsamt in einer gemeinsamen Pressemitteilung verlautbart, „daß
es durch die Flüchtlinge keine erhöhte Kriminalität gebe“.
Während die Lokalpresse über diesen Vorfall nur in Form einer
Kurzmeldung berichtete, schaffte es eine andere Nachricht aus
Neu-Ulm in die überregionalen Schlagzeilen: Die
55.000-Einwohner-Stadt bereitet sich auf einen neuen Asylantenschub
vor. Wie das Landratsamt gestern mitteilte, wird die Turnhalle der
Neu-Ulmer Berufschule bis auf weiteres als Flüchtlingsunterkunft für
bis zu 180 weitere Asylanten genutzt werden. Schüler und Vereine müssen
draußen bleiben – „solange Bedarf besteht“, so die zuständige
Geschäftsbereichsleiterin im Landratsamt.
Angesichts der steigenden Asylbewerberzahlen gebe es keine andere Möglichkeit.
Derzeit sind in Neu-Ulm rund 430 Asylanten untergebracht – was
fast einem Prozent der Einwohnerzahl entspricht.
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