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Leserbrief „Moschee im Wohngebiet – und keiner regt sich auf“
von Manfred Böse in der Illertisser Zeitung vom 05.01.2011
Der
Leserbrief des Herrn Böse zeigt zum wiederholten Mal, mit welch
unermüdlicher Penetranz die Moscheebefürworter versuchen, die Bevölkerung
hinters Licht zu führen, indem er bzgl. der geplanten 300 Personen
fassenden Moschee mit Minarett lediglich von einem „Gebetshaus“
spricht. Das zudem geplante Nebengebäude mit Aufenthaltsräumen,
das Ladengeschäft, die Teestube, die Wohnung für den Imam sowie
die Mehrzweckhalle (vgl. IZ vom 13.12.2010) und damit die
Zementierung eines ganzen türkischen Viertels in der Kleinstadt Vöhringen
unter dem Deckmantel der `Religionsfreiheit´ werden dabei dezent
verschwiegen.
Der unermüdliche Verteidiger der Religionsfreiheit und in
Leserbriefen zur Höchstform auflaufende Herr Böse schreckt jetzt
nicht einmal mehr davor zurück, die bei der linken Jagdgesellschaft
so beliebte `Nazikeule´ aus der untersten Schublade hervorzuholen,
um Meinungen, die nicht in sein linkes Weltbild passen, niederzuknüppeln.
Nachdem er in der Geschichte des `Dritten Reiches´ anscheinend so
bewandert ist, müßte er eigentlich wissen, daß die Waffen-SS eine
eigene muslimische Division mit dem Namen `Handschar´ hatte, deren
Angehörige bzgl. ihrer Religionsausübung sogar besonders geschützt
waren. Der Nazi-Vergleich bzgl. der Ablehnung orientalischer
Erscheinungsformen, auch wenn er auf Synagogen bezogen wird, ist in
diesem Zusammenhang daher völlig deplaciert.
Die “Befürchtungen“ und die “Stimmung“ eines überwältigenden
Teils der autochthonen Bevölkerung gegen einen “Moscheebau“
lassen sich nicht auf kritische Leserbriefe, Veranstaltungen der `Pax
Europa´ des Vereins `Pro Vöhringen´ oder die NPD zurückführen,
sondern haben ihren Usprung in der Verfolgung, die Andersdenkende,
Andersgläubige und Minderheiten in muslimischen Ländern bzw.
muslimisch-geprägten Gegenden permanent erfahren (damit meine ich
nicht die Urlaubsgegenden). Ich erinnere nur an die Ermordung von 21
koptischen Christen in Ägypten, die getötet wurden, weil sie
Christen waren. Den gebührenden Aufschrei der Multi-Kulti-Fanatiker,
die überall zur Stelle sind, wo einem Ausländer ein Haar gekrümmt
wird, habe ich vermißt, als der katholische Bischof Padovese im
vergangenen Juni in der Türkei mit mehreren Messerstichen verletzt
und ihm dann unter dem Ruf “allahu akbar“ (= Allah ist der Größte)
der Kopf abgeschnitten wurde, weil er
Christ war.
Die Vorgänge rund um die Rütli-Schule, in der deutsche Lehrerinnen
regelrecht gejagt wurden, das `Multikultur-Haus´ in Neu-Ulm, die
Angriffe türkischer Jugendlicher gegen die Neu-Ulmer Polizei vor
zwei Monaten sowie die von der US-Botschaft bzgl. Ulm und Neu-Ulm
verwendete Bezeichnung als die „wichtigsten Zentren der
Radikalisierung gewaltbereiter Muslime in Deutschland“ (IZ vom
14.10.2010) tragen nicht zur Beruhigung der Gemüter bei. Daß dies
alles jedoch von verträumten Gutmenschen und den geistigen 68ern
hinter ihren rosanen Brillen nicht zur Kenntnis genommen wird, ist
nur allzu verständlich, und es ist Zeitverschwendung, dagegen
anzudiskutieren.
Herr Böse, ich empfehle Ihnen, zusammen mit den übrigen
Toleranzromantikern und Ihren Freunden von der D.I.T.I.B. in die Türkei
zu übersiedeln, dort das harmonische und friedliche Nebeneinander
der Religionen und die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu
genießen, die Sie in der BRD zu vermissen scheinen, und uns mit
Ihren Leserbriefen zu verschonen. Nachdem es in der Türkei einen
Baustopp für christliche Kirchen gibt, haben Sie dort auch genügend
Platz, um die größten Moscheen in die Welt zu setzen.
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