NPD-Stand wird von SPD und
Migranten gestört
„Keine besonderen Vorkommnisse“ –
mit diesen Worten hätte man die ersten beiden Stunden des
NPD-Infostandes am Dienstag Nachmittag in Illertissen zusammenfassen
können. Zustimmung, Ablehnung, einige Passanten, die Infomaterial
mitnahmen und ein paar, die versprachen, uns am Sonntag zu wählen.
Doch dann ging’s rund. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine
Gruppe von sieben SPD-Genossinnen und Genossen auf, die sich einige
Meter vom NPD-Stand aufstellten und mit roten Fahnen schwenkend
stillschweigend gegen uns protestierten – darunter auch der
Direktkandidat Karl-Heinz Brunner. Eine Kommunikation mit uns war
nicht erwünscht. Nur ein älterer SPD-Mann wagte sich an den
NPD-Tisch, um uns insgesamt fünfmal mitzuteilen, wir seien eine
Schande. Nachdem bei fünfmaliger Rückfrage, ob er dies auch
begründen könne, keine Antwort kam, war auch uns schnell klar, daß
wir unsere Lebenszeit sinnvoller nutzen können, als mit diesen
Personen das Gespräch zu suchen. |
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Die verständigte Polizei
erklärte dann der SPD-Truppe, daß auch sie sich an das
Versammlungsgesetz zu halten habe, woraufhin die
Neoliberalsozialdemokraten ihre Fähnchen sehr gemächlich und
widerwillig zusammenrollten; ihr Häufchen aber nicht auflösten.
Interessantes Demokratieverständnis der „Demokraten“ im
Verteidigungskampf gegen die „Antidemokraten“, aber das ist nichts
Neues.
Kurze Zeit später meinte eine Passantin, eine
NPD-Stelltafel mit dem Plakat „Geld für die Oma statt für Sinti und
Roma“ beiseite schieben zu müssen, um den NPD-Aktivisten dann zu
erklären: „Ich habe 20 Jahre lang mit Sinti und Roma
zusammengearbeitet. Dieses Volk ist traumatisiert aufgrund der
Verfolgung im Dritten Reich.“ Den Hinweis, daß auch andere Völker im
Zweiten Weltkrieg Millionen Opfer zu beklagen hatten, ohne 70 Jahre
und zwei bis drei Generationen später an erblich bedingten
traumatischen Störungen zu leiden, wollte sie nicht kommentieren und
zog von dannen. |
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Die SPD-Truppe machte aber keine Anstalten,
es dieser Passantin gleichzutun. Stattdessen waren immer wieder
billige Provokationen zu hören („Dieses Pack ist es nicht wert“
usw.). Zunehmend gesellte sich auch die Hauptklientel der Sozis
dazu, um zu pöbeln: Immigranten aus aller Herren Länder, nur nicht
aus dem Land, auf dessen Boden sie in diesem Moment standen. Ein
betagter Mann aus Oberbayern, der schon in den 60ern die NPD gewählt
hatte, versuchte noch, mit der bunten Truppe sachlich zu
diskutieren. Da prallten zwei Welten aufeinander, weshalb das
Vorhaben von vorneherein zum Scheitern verurteilt war. |
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Ein
junger Immigrant aus der Pöbel-Truppe erzählte uns noch, daß
Illertissen „die gefährlichste Stadt“ sei, was „an den ganzen
Kanaken“ liege. Nur schien in diesem Fall die Selbsterkenntnis nicht
der erste Schritt zur Besserung zu sein.
Das Resümee? Einige
interessante und sachliche Gespräche, viel plumpe und billige
Provokation aus der linken politischen Ecke und der rechten unteren
Ecke der europäisch-vorderasiatischen Landkarte – und sogar ein
Neumitglied aus Babenhausen, das seinen Mitgliedsantrag noch am
Infostand ausfüllte. Der Infostand in Illertissen hat sich also
gelohnt; wir werden wieder kommen! |
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