CSU
– Die neue Multikulti-Partei
„CSU“
– diese Buchstaben standen, die ältere Generation wird sich noch
erinnern, für „Christlich Soziale Union“. Das war eine Partei,
die den Satz „Deutschland ist kein Einwanderungsland“ regelmäßig
zum Leitmotiv erklärt und ihn auf Parteitagen beschlossen hat.
Dieser Satz fand im Jahr 1982 sogar in der Koalitionsvereinbarung
zwischen CDU/CSU und FDP seinen Niederschlag, wurde seitdem so oft
wiederholt, daß sich das Ausmaß gar nicht mehr richtig erfassen läßt,
und ist mit Namen wie Peter Gauweiler und Edmund Stoiber untrennbar
verbunden. Im Oktober 2010 ließ dann Horst Seehofer aufhorchen, als
er diesen Satz in Potsdam spektakulär modifizierte, indem er
ausrief: „Multikulti ist tot, liebe Freunde!“
Der aufmerksame Zeitungsleser staunte daher nicht schlecht, als in
der Illertisser Zeitung vom 08.01.2011 im Artikel „CSU sieht sich
auf einem guten Weg“ zu lesen war, daß der Vorsitzende der `Türkisch-Islamischen
Gemeinde zu Vöhringen´, Sait Selcuk, der seit Monaten die Planung
einer Großmoschee mit Nebengebäuden in Vöhringen vorantreibt und
damit sogar überregionale Berühmtheit erlangt hat, CSU-Mitglied
ist und als solches am Dreikönigstreffen der CSU in Vöhringen
teilgenommen hat. Bravo, das ist nicht mehr Multikulti, sondern
„Miteinander statt Gegeneinander“, wie es der
CSU-Kreisvorsitzende Thorsten Freudenberger formuliert hat (George
Orwells `Neusprech´ läßt grüßen). Damit wäre nun auch geklärt,
warum außer einer einschläfernden in Juristendeutsch formulierten
Presseerklärung des CSU-Ortsverbandes „zum geplanten
Moscheebau“ vom 11.11.2010, in der immerhin betont wird, daß die
„Sorgen aller Beteiligten sehr ernst“ genommen werden, für
CSU-Verhältnisse nur sehr wenig zu hören war.
Seitens der CSU wäre es in den vergangenen Jahrzehnten wohl anständiger
gewesen, wenn sie auch den zweiten Teil ihres Lieblingssatzes
ausgesprochen hätte, wie es der Spiegel im Jahr 1998 getan hat:
„Deutschland ist kein Einwanderungsland, aber die Ausländer
kommen trotzdem“ (Der Spiegel Nr. 36/1998). Welche Heuchelei
hinter der CSU-Politik steckt, wird deutlich, wenn man sich vor
Augen führt, daß das Ausländerthema regelmäßig vor Wahlen
aufgegriffen wird und danach, wenn die Mandate wieder für vier, fünf
oder sechs Jahre abgesichert sind, keine Bedeutung mehr hat.
Ob wir heute in Deutschland oder in einem Einwanderungsland leben
und welche Entwicklung sich unter jahrzehntelanger
CSU-Regierungsbeteilung vollzogen hat, ob wir heute in einem
homogenen deutschen Staat oder in einer multikulturellen
Gesellschaft leben, darüber kann jeder nachdenken, wenn er Kopftücher
und Moscheen aller Art betrachtet und sich Reden des Bundespräsidenten
anhört, in denen der Islam als Teil Deutschlands bezeichnet wird.
Nein, Multikulti ist nicht tot, liebe Freunde, sondern längst in
den Reihen der CSU angekommen. Wer die Versprechungen und die
Augenwischerei der CSU satt hat, dem bleibt nur die NPD als soziale
Heimatpartei, denn wir halten, was die CSU versprochen hat!
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